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Wäsche waschen beim Wandern ...

Wash to go!

     Funktionskleidung kann einiges. Merinowäsche stinkt eigentlich erst nach einigen Tagen. Und doch ist früher oder später die Zeit für einen Waschtag gekommen.

Beim Thema "Wäsche waschen beim Wander- und Geocachingabenteuer", kommt es natürlich wie immer auf die äußeren Umstände an. Wie lange bist du unterwegs? Übernachtest du in festen Unterkünften, oder auf Zeltplätzen? Oder bist du über viele Tage vollkommen raus aus der Komfortzone?

Und nun kommt auch schon die Frage nach dem "WIe?". Kiloweise Waschmittel mitschleppen ist blöd. Und dann wollen wir ja auch das Thema Nachhaltigkeit und Gewicht nicht aus den Augen verlieren. Alles nicht so einfach.

 

Aber eins nach dem anderen.

 

Wäsche waschen in festen Unterkünften und auf Campingplätzen

 

     Wenn du eine Hüttentour unternimmst oder auf einem Wandertrail unterwegs bist, ist meist dafür gesorgt, dass du deine Wäsche ordentlich waschen kannst.

Es gibt eigens dafür vorgesehene Becken oder sogar Waschräume.

In vielen Unterkünften entlang von Wandertrails ist es üblich, dass es Waschmaschinen und auch Trockner gibt. Normalerweise gibt es dann auch Waschmittel. In der Regel brauchst du für die Maschinen Kleingeld.

Ich nutze jedoch immer meine Erfahrungen aus meiner Zeit bei der Bundeswehr. Kleidung nach dem Ausziehen einfach mit in die Dusche nehmen und während du dich einseifst auf deiner Wäsche rumtrampeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Du sauber, Wäsche sauber. Klapp hervorragend!

Für das Luxus-Selberwaschen empfehle ich Wasch-Set einpacken:

  • Waschmittel deiner Wahl
  • Expander-Wäscheleine (sehr praktisch, wenn es keine vor Ort gibt, oder diese schon belegt ist)
  • einige Wäscheklammern (oder Büroklammern)
  • Universalstöpsel (hilft sehr, wenn du z.B. deine Socken mal länger einweichen möchtest)

Solltest du in Pensionen o.ä. übernachten, bieten viele einen Wäsche-Service an. Wenn nicht, kannst du auch ganz lieb fragen, meistens findet sich eine Möglichkeit. Wenn nicht nutze die Leichtvariante: Benutze dein Shampo und wasche deine Wäsche im Waschbecken.

In größeren Orten findest du, besonders im Ausland, auch einen Waschsalon.

 

Wäsche waschen beim Trekking mit Zelt

 

     Wenn du längere Zeit durch die Wildnis wanderst, ohne ab und zu die Zivilisation zu streifen, findet natürlich auch die Wäsche draußen statt. Sicher ist die Waschfrequenz viel niedriger als bei Touren nahe der Zivilisation, aber irgendwann steht auch hier ein Waschtag an.

 

Als ersten und wichtigsten Punkt: Waschmittel, egal wie biologisch abbaubar es auch sein mag, hat in natürlichen Gewässern nichts zu suchen!!

 

Deine Kleidung kannst du im See oder Fluss durchspülen, aber sobald du irgendwelche Zusätze benutzt, denke an die 50-Meter- Regel. So weit solltest du dich beim Ausspülen von Waschsubstanzen vom (Fluss, Bach, See) Wasser entfernen. Meist reichen schon 1 - 2 Flaschen mit Wasser und dein Kochtopf ist auch ein prima Waschzuber.

 

Du hast dein Zelt an einem Fluss aufgebaut? Dann schau dich doch am Ufer um, ob du eine Möglichkeit findest, deine Wäsche einem natürlichen "Schleudergang" zu unterziehen. Dazu kannst du Socken und Co. mit einer stabilen Leine an einem Baum, Busch oder größeren Stein in Ufernähe festbinden und im Wasser treiben lassen. Je stärker die Strömung, umso besser das Waschergebnis. Ganz ohne Waschmittel. Aber wirklich ordentlich festbinden, sonst sind deine Kleider schnell verschwunden.

Praktisch ist dafür auch ein "Netzbeutel", den du zur Aufbewahrung von Schmutzwäsche und als "Flusswaschmaschine" benutzen kannst. du brauchst nur noch eine stabile Leine und  kannst gleich mehrere Teil waschen (aber nicht zu dicht packen).

Wenn du Waschmittel benutzen möchtest, kannst du einen kleinen stabilen Packsack mit Rollverschluss umfunktionieren. Je nach Größe des Sackes einfach die Wäsche rein, etwas Waschmittel (sparsam) und Wasser dazu (Kleidung gerade so bedeckt), Luft rauslassen, zurollen und nach Herzenslust durchkneten. Bei stärkerer Verschmutzung sollte die Wäsche auch kurz einweichen und du kannst ruhig 3 - 5 Minuten kneten.

Die HighTech-Alternative dazu ist der Scrubba Wash Bag. 

 

Welches Waschmittel für unterwegs?

 

     Die Wahl des Waschmittel hängt auch wieder von der Art deiner Tour ab. Klassisches Reisewaschmittel aus der Tube oder in ein kleines Fläschchen abgefülltes Flüssigwaschmittel ist höchstens für das Waschen in festen Unterkünften geeignet, aber ich habe dir noch eine umweltschonendere Alternativen zusammengestellt:

  • Kernseife (ohne Palmöl) am Stück - reinigt perfekt, kannst du sogar für deinen Körper und zum Zähneputzen benutzen, wenn du nicht so empfindlich bist (haben schon meine Großeltern ihren Haushalt und Kinder sauber gehalten).
  • Kernseife (ohne Palmöl) geraspelt - viel leichter und einfacher zu transportieren, als Richtmaß kannst du dir zu Hause 1 EL "Raspeln" pro geplantem Waschgang abfüllen, einfach selberraspeln oder sogar fertig kaufen.
  • biologisch abbaubares Outdoor-Universal-Waschmittel - sehr praktisch und ergiebig, aber auch hier gilt: nicht direkt in natürlichen Gewässern verwenden!
  • Essig-Essenz (5%) - die gewichtsmäßig schwerste Variante, aber sehr hilfreich, wenn die Gerüche auf längeren Touren einfach nicht mehr richtig aus der Kleidung rausgehen wollen, einfach beim nächsten Discounter eine Flasche Essig kaufen, halbe Tasse in mit Wasser gefülltes Waschbecken, oder Wash Bag geben. Essig-Essenz ist hochprozentig (25%ig), d.h. auf Reisen braucht man davon entsprechend weniger als von herkömmlichem Essig. Einfach mit Wasser verdünnt anwenden! Der Geruch vom Essig verfliegt beim Trocknen.
  • Speise-NATRON - das "Multitool": Zum Zähneputzen, Haar- & Körperwaschen, Geschirrspülen, Wäschewaschen, als Deo,gegen Mücken-/Moskitostiche, gegen Sodbrennen & Sonnenbrand ...                                                                                                                   Ein altbewährtes Hausmittel!!!                                                                                                 
  • Wollkleidung - also z.B. Merino-Unterwäsche - einfach über Nacht im Freien auslüften - ideal bei hoher Luftfeuchtigkeit/Nebel: Wolle besitzt selbstreinigenden Effekt!                            Auch sonst ist Wäschelüften sehr hilfreich ...

 

 

Wäsche trocknen beim Wandern

 

     Solange du in einer Unterkunft mit Trockner bist, hast du kein Problem mit diesem Thema. Aber die meisten Wanderer kennen es gut. Feucht-graues Wetter, am Tag zuvor in einen Regenguss gekommen oder doch mal die schmutzigen Socken gewaschen und am nächsten Morgen sind die Kleider immer noch genauso feucht wie am Abend zuvor.

Hier ein paar Tipps zum Wäsche trocknen beim Wandern:

Schnell sein: Gelegenheit ist alles. Wer Waschtag hat,sollte sich nicht erst stundenlang auf die faule Haut legen. Raus aus den Klamotten und ab in die Wäsche damit. Dann sind die Kleider vielleicht schon vor dem Schlafengehen trocken und wenn du draußen übernachtest, kannst du die letzten Sonnenstrahlen nutzen.

Tipp: Eine Garnitur Kleidung für den Waschtag aufheben, denn sonst bleibt dir nur die  Regenmontur als Übergangskleidung, oder ihr hüllt euch  in euren Schlafsack.

  • Handtuchtrocknung: Bei Handwäsche ist das Problem, dass die Wäsche sehr nass ist. Also gebt alles beim Auswringen! Behilflich ist dir hierbei dein Trekkinghandtuch. Einfach das zu trocknende Kleidungsstück ins Handtuch einrollen und ordentlich kneten und drehen. Danach sind beide Teile nicht mehr trocken aber auch sehr viel weniger nass und trocknen daher auch schneller an der Luft.
  • (Wetter-)Lage prüfen: Eigentlich logisch. Wenn es draußen schüttet wie aus Eimern und du im Zelt schläfst, ist die große Wäsche vielleicht nicht so praktisch, weil die Sachen auf gar keinen Fall trocken werden. Dich begrüßt schon am Morgen ein sonniger Tag? Dann ist genau die perfekte Zeit für einen Waschgang. Oder während die eine Unterkunft nicht einmal eine ordentliche Wäscheleine hat, soll es in der nächsten einen Trockner/Trockenraum geben. Dann trägst du halt dein T-Shirt einen Tag länger.
  • Trocken tragen: Eine meiner Lieblingsnottrockenmethoden. Die am Morgen noch feuchten Sachen einfach trotzdem anziehen. Der Körper ist der beste Wäschetrockner und nach einigen schrecklichen Momenten merkst du die Feuchtigkeit nicht mehr und schon bald ist alles trocken. Frauen, die zu Blasenentzündungen o.ä. neigen, sollten nur trockene Unterhosen anziehen.
  • Rucksacktrockner: Die wohl gebräuchlichste Variante der Wandertrocknung: Einfach alle nicht trockenen Kleidungsstücke außen am Rucksack befestigen und die Unterhosenfahnen wehen lassen.

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald" ...

                                             Rabe Abraxas


 

Was ist Deine Lieblingswasch- und Trockenmethode?

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