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Microabenteuer - Feuer machen

Foto/Text: Josef H. Goertz


Microabenteuer - Feuer machen

Die ultimative Anleitung

Feuer machen – eine Kunst, die uns seit Jahrtausenden begleitet und ein unverzichtbarer Begleiter bei all unseren Geocaching, Wander oder Outdoor-Abenteuern ist.

 

Ob zum Kochen, zur Wärmeerzeugung oder einfach zur gemütlichen Atmosphäre, die das Knistern eines Lagerfeuers mit sich bringt – das Entfachen eines Feuers gehört zu den grundlegenden Fertigkeiten jedes Outdoor-Enthusiasten. In diesem Artikel zeige ich euch, wie ihr sicher ein Feuer im Freien machen könnt und welche Vorsichtsmaßnahmen ihr beachten solltet. Von der Vorbereitung über das Anzünden bis hin zur sachgemäßen Löschung des Feuers – hier decke ich alle Aspekte ab, damit ihr die Natur sicher und verantwortungsbewusst genießen könnt.

 

Inhalt

 

  • Darf man im Wald Feuer machen?
  • Die richtige Ausrüstung: das benötigt ihr zum Feuermachen

  • Feuer entfachen – Eine Schritt-für-Schritt Anleitung

  • Schritt 1: Findet den perfekten Standort für euer Feuer

  • Schritt 2: Sammlt das richtige Feuerholz

  • Schritt 3: Bereitet den Untergrund vor

  • Schritt 4: Entfacht euer Feuer behutsam

  • Schritt 5: Pflegt euer Feuer und behaltet es im Auge

  • Schritt 6: Löscht euer Feuer sicher

  • Tipps und Tricks, wie ihr ohne Feuerzeug oder Streichhölzer ein Feuer machen könnt

     

  • Fazit

Darf man Feuer im Wald machen? (Tipps & welche Strafe?)

 

Grundsätzlich ist es in einem deutschen Wald nicht erlaubt, ein offenes Feuer zu machen. Der Begriff „offen“ bedeutet hier, dass eine Flamme sichtbar ist. Dies beinhaltet nicht nur Grill- oder Lagerfeuer, sondern auch sämtliche Arten von Campingkochern, Hobo-Öfen, Fackeln, Kerzen, Laternen und Teelichter. Außerdem darf man vom 1. März bis 31. Oktober in vielen Wäldern nicht rauchen, also auch Feuerzeug und Streichhölzer nicht benutzen.

 

Ausnahmen bilden offizielle, fest eingerichtete Feuerstellen im Wald, die oft mit Schildern markiert oder auf Wanderkarten und im Internet zu finden sind. Hier darf man ein Feuer machen, ohne dafür bestraft zu werden, sofern dieses ständig kontrolliert wird und gewährleistet ist, das genügend Löschmittel in Form von Wasser, Sand oder auch Erde zur Verfügung stehen.

 

Außerdem gibt es einige wenige Personen- und Berufsgruppen, die von diesen Regelungen nicht betroffen sind. Waldbesitzer und deren Angestellte etwa dürfen im eigenen Wald ein Feuer machen, ebenso Imker und Jäger. Des Weiteren ist es möglich, beim ansässigen Forstamt rechtzeitig nach einer Genehmigung für ein Feuer zu fragen oder aber mit dem Waldbesitzer, sofern bekannt, Kontakt aufzunehmen und ihn um Erlaubnis zu bitten.

 

In Nationalparks, Naturreservaten, Naturschutzgebieten, gesetzlich geschützten Biotopen sowie in Jagdregionen ist es immer verboten, ein Grill- oder Lagerfeuer zu machen, denn es ist richtig und wichtig, dass die Natur hier unberührt bleibt und geschützt wird. Die genauen Regelungen und Verbote sowie die vorgesehene Strafe hat jedes Bundesland im jeweiligen Naturschutzgesetz festgelegt.

Die Strafe bzw. das Bußgeld richtet sich nach dem Vergehen und kann im Falle einer Ordnungswidrigkeit bis zu 5000 Euro betragen. Sollte eine Straftat vorliegen, beispielsweise vorsätzliche Brandstiftung, droht sogar eine Freiheitsstrafe.

 

Die richtige Ausrüstung: das benötigt ihr zum Feuermachen

 

Streichhölzer oder ein Feuerzeug sind die naheliegendsten Werkzeuge, aber denkt daran, dass diese bei Nässe versagen können. Deshalb ist es ratsam, auch ein Feuerstahl dabei zu haben. Dieses robuste Werkzeug funktioniert auch bei schlechtem Wetter und ermöglicht euch, Funken zu erzeugen, die dein Feuer entfachen.

 

Ein weiteres wichtiges Utensil ist Anzündmaterial. Trockene Zweige, Rinde oder spezielle Anzünder können helfen, das Feuer schnell in Gang zu bringen.

Schließlich ist es von Vorteil, ein kleines Beil oder Taschenmesser dabei zu haben, um Holz zu spalten oder feine Späne zu schaben, die leicht entflammbar sind.

 

Die richtige Ausrüstung ist die halbe Miete auf dem Weg zu einem sicheren und kontrollierten Feuer im Freien.

Feuer machen – Eine Schritt-für-Schritt Anleitung

 

Jetzt, da du die richtige Ausrüstung parat hast, ist es an der Zeit, dein Feuer zu entfachen. Dieser Prozess erfordert Geduld und Sorgfalt, aber die folgenden Schritte machen es einfach und sicher.

Schritt 1 - Findet den perfekten Standort für euer Feuer:

 

Die Wahl des richtigen Standorts für euer Feuer ist entscheidend für die Sicherheit und Effizienz. Wählt eine flache Stelle, die von Wind und Wetter geschützt ist.

 

Achtet darauf, dass die Stelle frei von überhängenden Zweigen, trockenem Laub oder Gras ist, da diese leicht entflammbar sind und das Feuer unkontrollierbar machen können.

 

Es sollte auch genügend Platz um das Feuer herum sein, um eine sichere Entfernung zu halten und genügend Raum für eure Ausrüstung und Aktivitäten zu lassen.

 

 

Denkt daran, dass ihr für das Löschen des Feuers Zugang zu Wasser, Erde oder Sand benötigt, also wählt einen Standort in der Nähe einer Wasserquelle oder bringe geeignetes Löschmaterial mit.

Schritt 2 - Sammelt das richtige Feuerholz:

 

Die Wahl des richtigen Holzes ist entscheidend, um ein effektives und sicheres Feuer zu entfachen. Neben trockenem Holz ist es wichtig, verschiedene Arten von Holz zu sammeln, da sie für unterschiedliche Zwecke geeignet sind.

 

In der Regel benötigst du drei Arten von Holz: Zunder, Anzündholz und Brennholz. Zunder besteht aus kleinen, leicht entflammbaren Materialien wie trockener Rinde, Moos oder Wollfäden.

 

Anzündholz sind kleinere Äste oder Stöcke, die nicht dicker als ein Finger sind. Diese fangen leicht Feuer und brennen heiß genug, um das größere Brennholz zu entzünden.

 

Beim Brennholz kommt es auf die Art an: Hartholz, wie Eiche, Birke oder Buche, eignet sich am besten für längere Feuer, da es langsam brennt und lange Hitze abgibt. Weiches Holz, wie Fichte oder Kiefer, brennt hingegen schneller und erzeugt eine höhere Flamme, wodurch es sich besser für schnelle Feuer eignet.

 

 

Stellt sicher, dass das gesamte Holz trocken und nicht grün ist, da feuchtes oder grünes Holz schwer zu entzünden ist und viel Rauch erzeugt. Nehmt euch die Zeit, genügend Holz zu sammeln, bevor ihr euer Feuer entfachst, damit ihr nicht mitten im Prozess erneut auf die Suche gehen müsst.

Schritt 3 - Bereitet den Untergrund vor:

 

Ein sicheres Feuer beginnt mit der richtigen Vorbereitung des Untergrunds. Euer Ziel ist es, einen isolierten Bereich zu schaffen, der das Feuer enthält und verhindert, dass es sich ausbreitet. Zunächst solltet ihr alle brennbaren Materialien wie trockenes Laub, Gras oder kleine Zweige aus dem Bereich entfernen, in dem ihr das Feuer entfachen möchtet. Der ideale Untergrund für ein Feuer ist nackter Erdboden. Wenn das nicht möglich ist, könnt ihr auch eine feuerfeste Unterlage, wie einen großen flachen Stein, verwenden.

 

 

Um das Feuer zu begrenzen und zu kontrollieren, könnt ihr einen Feuerring aus Steinen bauen. Dieser dient als Barriere und hält das Feuer an Ort und Stelle. Achtet jedoch darauf, dass die Steine trocken sind. Feuchte Steine können platzen oder explodieren, wenn sie erhitzt werden. Nachdem ihr den Untergrund ordnungsgemäß vorbereitet habt, seid ihr bereit, ein Feuer zu entfachen.

Schritt 4 - Entfacht euer Feuer behutsam:

 

Die Kunst, ein Feuer zu entfachen, erfordert Geduld und Sorgfalt. Beginne damit, deinen Zunder in der Mitte des vorbereiteten Bereichs zu platzieren und das Anzündholz in einer Pyramiden- oder Tipi-Form darüber zu legen. Dies erlaubt die optimale Zirkulation von Sauerstoff, die für die Verbrennung erforderlich ist. Zünde den Zunder mit einem Streichholz, Feuerzeug oder Feuerstahl an und füge vorsichtig mehr Anzündholz hinzu, während das Feuer wächst.

 

Hier sind fünf zusätzliche Tipps, um euer Feuer sicher und erfolgreich anzuzünden:

 

  • Verwendet immer trockenes Holz: Feuchtes oder grünes Holz raucht stark und ist schwierig zu entzünden.

     

  • Fügt das Brennholz erst hinzu, wenn das Anzündholz gut brennt.

     

  • Lasst genügend Platz zwischen den Hölzern, damit das Feuer atmen kann.

     

  • Schützt euer Feuer vor Wind, indem ihr es an einer windgeschützten Stelle aufbaut oder eine Windschutzbarriere errichtet.

     

  • Übt Geduld und gebt dem Feuer Zeit, sich zu entwickeln. Versucht nicht, es zu beschleunigen, indem ihr zu viel Holz hinzufügt.

Schritt 5 - Pflege dein Feuer und behalte es im Auge:

 

Einmal entfacht, benötigt ein Feuer ständige Aufmerksamkeit und Pflege, um sicherzustellen, dass es sicher brennt und die gewünschte Wärme und Helligkeit liefert. Fügt nach und nach mehr Brennholz hinzu, um das Feuer am Leben zu erhalten. Achtet dabei darauf, dass das Holz vollständig im Feuerring liegt und nicht herausragt.

 

Behaltet das Feuer ständig im Auge. Lasst es niemals unbeaufsichtigt. Auch wenn es verlockend sein kann, ein paar Schritte wegzugehen und andere Dinge zu tun, während das Feuer brennt, ist dies eine potenzielle Gefahr. Ein plötzlicher Windstoß oder Funkenflug kann das Feuer außer Kontrolle geraten lassen.

 

 

Zudem ist es wichtig, auf die Rauchentwicklung zu achten. Ein gesundes Feuer sollte wenig Rauch produzieren. Wenn es stark raucht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass das Holz zu feucht ist oder dass nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht. In diesem Fall solltet ihr den Aufbau des Feuers anpassen.

Schritt 6 - Lösche dein Feuer sicher:

 

Die sichere Löschung eures Feuers ist genauso wichtig wie seine Vorbereitung und Entfachung. Sobald ihr fertig seid oder das Feuer nicht mehr benötigt, müsst ihr es vollständig löschen, um Brandgefahr zu vermeiden.

 

Beginnt damit, das Feuer herunterzubrennen, bis nur noch Glut übrig ist. Verteilt dann vorsichtig Wasser über die Glut, bis alle Flammen erloschen sind. Achtet darauf, nicht zu viel Wasser auf einmal zu gießen, um vermeidbaren Dampf und Ascheflug zu verhindern.

 

Verwendet einen Stock oder eine Schaufel, um die Asche zu rühren und sicherzustellen, dass alle Glutreste mit Wasser in Berührung gekommen sind. Fühlt vorsichtig mit der Hand über die Feuerstelle (ohne direkten Kontakt), um sicherzustellen, dass keine Hitze mehr zu spüren ist.


Denkt daran, dass ein Feuer nicht verlassen werden sollte, solange es noch Wärme abgibt. Es besteht die Gefahr, dass es durch Wind oder Funkenflug wieder aufflammt.

Tipps und Tricks, wie du ohne Feuerzeug oder Streichhölzer ein Feuer machen kannst:

 

Manchmal könnt ihr euch in einer Situation wiederfinden, in dem ihr kein Feuerzeug oder Streichhölzer zur Hand habt. Keine Sorge, es gibt immer noch Wege, ein Feuer zu entfachen. Hier stelle ich euch fünf alternative Methoden vor, die euch helfen können, ein Feuer zu entzünden.

 

Methode 1: Feuerstahl und Feuerschläger:

 

Eine bewährte Methode ist die Verwendung eines Feuerstahls und eines Feuerschlägers. Mit einem starken Schlag erzeugt ihr Funken, die ihr dann auf leicht brennbares Material wie trockenes Moos oder Zunder richten könnt. Diese Methode erfordert ein wenig Übung, aber sie ist sehr effektiv.

 

Methode 2: Feuer durch Reibung:

 

Ein weiterer traditioneller Weg, Feuer zu machen, ist die Reibung. Ihr könnt beispielsweise einen Bohrstab oder einen Feuerbogen verwenden. Bei beiden Methoden reibt ihr ein Stück Holz schnell an einem anderen, bis sich die entstehende Wärme entzündet. Auch diese Technik erfordert Geduld und Übung, ist aber sehr befriedigend, wenn sie funktioniert.

 

Methode 3: Flint und Stahl:

 

Flint und Stahl sind eine weitere traditionelle Methode, um Feuer zu machen. Der Flintstein erzeugt beim Schlagen gegen den Stahl Funken, die auf ein Zündmaterial, wie trockenes Gras oder Moos, fallen. Dann braucht ihr nur noch sanft zu pusten, um das Material zum Glimmen zu bringen und schließlich ein Feuer zu entfachen. Es ist eine Fertigkeit, die etwas Übung erfordert, aber es ist eine zuverlässige Methode, die nicht von moderner Technik abhängig ist.

 

Methode 4: Lupe oder Glas:

 

Eine Lupe oder ein sauberes, rundes Glas können auch zur Entfachung eines Feuers verwendet werden. Richtet die Lupe oder das Glas so aus, dass das Sonnenlicht durch sie hindurch auf einen kleinen, trockenen Zunderhaufen fällt. Geduld ist hier der Schlüssel. Es kann eine Weile dauern, aber schließlich sollte das gebündelte Sonnenlicht den Zunder entzünden.

 

Methode 5: Funkenstein:

 

Ein Funkenstein ist eine weitere Alternative. Dieser Stein besteht aus einem speziellen Material, das Funken erzeugt, wenn es gegen Metall schlägt. Mit einem Stück Zunder kannst du die Funken auffangen und das Feuer entfachen.

 

Denkt daran, dass Übung den Meister macht. Probiert diese Techniken zu Hause aus, bevor ihr sie in einer wirklichen Outdoor-Situation einsetzt. Und wie immer gilt:

 

Sicherheit zuerst!

Fazit:

 

Feuer machen ist eine fundamentale Fähigkeit für jeden Outdoor-Enthusiasten. Mit der richtigen Vorbereitung, einem verantwortungsbewussten Umgang und den passenden Techniken lässt sich ein sicheres und warmes Feuer entfachen. Egal ob ihr Streichhölzer, ein Feuerzeug oder traditionelle Methoden verwendet, denkt immer daran:

 

Sicherheit geht vor. Mit diesen Tipps seid ihr bestens ausgerüstet für euer nächstes Outdoor-Abenteuer.

Hier findest du weitere interessante Microabenteuer:

 

https://rabe-abraxas-geocaching.jimdofree.com/blog/microabenteuer/

 

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald"

                               Rabe Abraxas


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