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Multi - Cache


Schweriner Ausbruch # 14 - Haus der Verdammnis


https://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?wp=GC1A9CG&title=

 

 

29.07.2017

 

Schwerin Ausbruch # 14 - Haus der Verdammnis

Grüße aus einem Luftkurort, der nie einer war

 

 

Zynische Zungen bezeichnen es als "Geisterhotel" und preisen den modernen Charme des Gebäudes , andere nennen es schlicht "Schandfleck". Das alte Kurhaus in Zippendorf steht seit Jahren leer und droht zu verfallen. Investoren arbeiten an gewinnbringenden Konzepten, doch bislang konnte keines überzeugen. Die Glanzzeiten der einstigen Nobelherberge sind schon seit Jahrzehnten vorbei. 

     Auf einer alten Postkarte von 1914 thront das Kurhaus erhaben auf einem Hügel über dem Schweriner See, und die Promenade lädt Sommerfrischler zum Flanieren ein. Kurios: Die Karte wirbt mit Grüßen aus dem "idyllischen Luftkurort am Schweriner See", obwohl Zippendorf nie ein anerkannter Luftkurort war. Die Bezeichnung "Kurhaus" und "Bad Zippendorf" haben Mitglieder der 1909 gegründeten Kurhaus GmbH einfach hinzugedichtet, um Reklame für den Ort zu machen und Touristen anzuziehen. Sie errichteten das Kurhaus als gemeinnütziges Hotel mit 63 Zimmern sowie einem Damen-, einem Gesellschafts-, einem Lese- und einem Weinzimmer. Doch das Konzept ging nicht auf, sie mussten das Haus nach wenigen Jahren mit erheblichen Verlusten verkaufen. Der neue Betreiber investierte in das Objekt, und Anfang der 1920er Jahre galt das Kurhaus als eines der führenden Hotels in Schwerin. 1931 traf die Weltwirtschaftskrise auch den Zippendorfer Strand, und das Kurhaus wurde zwangsversteigert.

     In den folgenden Jahren war das Hotel Lazarett, Vereinsheim und Weiterbildungsstätte des Lederwarenkombinats Süd. 1990 ging das Kurhaus in den Besitz der Treuhandanstalt über, die das Dach neu deckte und die elektrischen Leitungen und die Heizungsanlage überholte. Nach der Wende planten Investoren Wohnungen, eine Internet-Uni und ein Gesundheitszentrum. Doch nichts davon wurde bislang in die Tat umgesetzt. So wartet das Kurhotel immer noch auf eine neue Nutzung, mit der vielleicht auch der alte Glanz zurückkommt.

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald"

                                             RabeAbraxas

 

Literaturverzeichnis



Infobox:

 

Geocaching:

GC1A9CG

 

 

Adresse:

Das Kurhaus

Am Strand 1

19063 Schwerin-Zippendorf

 

ÖPNV:  Tram 1, 2, 3, Haltestelle Berliner Platz, oder Bus 6, Haltestelle Zippendorf Eiche

 

Tipp:

Am Ende des Strandes öffnet bei schönem Wetter "Gundels Garten" und serviert hausgemachte Torten.


Die Blumenfrau - Bertha Klingenberg -


https://www.geocaching.com/geocache/GC7Q5Y9_die-blumenfrau?guid=b1d69fd9-13df-419e-aa28-95078022fc56 

 

 

21. April 2019 

 

Die Blumenfrau 

17.000 Unterschriften für Schwerin

 

 

Die angegebene  Koordinaten führen euch zu einem Platz auf dem sich eine Bronzeskulptur befindet. Zum Erreichen des Finales solltet Ihr einen Fußweg von ca. 20 min einplanen. 

 

     Bertha Klingenberg war ein echtes Schweriner Original. Als lebensgroße Bronzestatue sitzt sie am Ufer des Burgsees, so wie die Landeshauptstädter sie kannten: in ihrer Rehnaer Tracht, mit Blumen im Schoss und einer Gießkanne neben sich. Die Blumenfrau wurde 107 Jahre alt.

Bertha Klingenberg wurde 1898 in Hamburg geboren, wuchs aber bei ihren Großeltern in Bützow auf und war oft in Schwerin, um ihre Lieblingstante zu besuchen. Schon als kleines Mädchen entdeckte sie ihre Liebe zur Natur und ihre Leidenschaft für Blumen. Die gab es in Hülle und Fülle im Schlossgarten, der damals noch von einem Zaun umgeben war. Als zehnjährige kletterte sie einfach darüber. Dabei wurde sie von einem älteren Herrn erwischt, der sehr angetan war von der Kleinen, die so offensichtlich die Blumen genoss. Später stellte sich heraus, dass es sich dabei um Großherzog Friedrich Franz II handelte, der ihr erlaubte, jederzeit durch den offiziellen Eingang wiederzukommen. Später bezeichnete Bertha Klingenberg dies als einen ihrer schönsten Erlebnisse.

Als 14-Jährige absolvierte Bertha eine Blumenbinderlehre in Rostock, nach dem Ersten Weltkrieg zog sie als Witwe mit ihrem Sohn nach Schwerin, wo sie auf dem Schlachtermarkt Blumen und Gemüse aus ihrem Garten verkaufte. Der erste Kunde war 1945 ein russischer Offizier, der bei ihr am Gartenzaun Blumen kaufte und sie damit auf die Idee brachte, dies hauptberuflich zu tun.

     1990 sammelte sie als 91-Jährige 17.000 Unterschriften für die Ernennung ihrer Lieblingsstadt zur Landeshauptstadt - mit dem bekannten Ergebnis. Für ihr großes Engagement wurde sie 1993 als Erste und bisher Einzige mit dem Ehrenring der Stadt Schwerin ausgezeichnet, und 2002 ernannte die Stadt sie zur Ehrenbürgerin. Ihr größter Wunsch, den sie an ihrem 102. Geburtstag formulierte, war es, die Bundesgartenschau 2009 zu eröffnen. Den konnte sie sich nicht mehr erfüllen, denn Bertha Klingenberg die Blumenfrau aus Schwerin starb 2005 - da war sie 107 Jahre alt.

 

 

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                                             Rabe Abraxas

Literaturverzeichnis:


Infobox:

 

Geocaching:

GC7Q5Y9

 

Adresse:

Bertha-Klingenberg-Platz

19053 Schwerin-Ostorf

 

ÖPNV:Bus 8, Haltestelle Bertha-Klingenberg-Platz 11;

Bus 5, 7, 8, 14, Haltestelle Platz der Jugend

 

Tipp:

Von den terassenförmigen Treppen hat man einen schönen Blick auf das Schloss und die Wasservögel am Uferrand. Im Sommer kühlen Wasserfontänen.


Die alte Eiche


https://www.geocaching.com/geocache/GC7M8ZR_die-alte-eiche

 

 

20.10.2018

 

Die alte Eiche

Harte Leibesstrafe für *muthwillige* Zerstörung

 

 

Königlich thront sie auf einer Anhöhe in Schelfwerder über Schwerin: die Stieleiche, die als ältester Baum Schwerins gilt. Doch wie alt sie genau ist, darüber streiten Experten. Ein älterer Anwohner erinnert sich, dass er als Kind in der Eiche Baumhäuser baute und mit Freunden auf ihr herumkletterte. Sein Großvater hatte das Stück Land nach der Wirtschaftskrise wegen des Baumes gepachtet, und schon damals hieß es, dass die Eiche bereits 850 Jahre alt sei. Diese Theorie unterstützt auch eine Schweriner Chronik, nach der die Eiche um 1150 gepflanzt worden sein soll und 1939 auf 830 Jahre geschätzt wurde. Andere Quellen sprechen von einem Alter von etwa 400 Jahren.

     Das Alter eines Baumes lässt sich anhand der Jahresringe in seinem Stamm bestimmen, dass habe ich während meiner Ausbildung zum Möbeltischler  der  Schreinerei Sieberichs, Hückelhoven gelernt.

Jeder Ring steht für ein Jahr, wobei dicke Ringe für ein gutes Jahr mit ausreichend Feuchtigkeit stehen und dünne für eher magere Jahre ohne viel Regen. Durch die jährlichen Niederschlags- und Temperaturschwankungen bildet sich für jede Baumart eine individuelle Abfolge dicker und dünner Jahresringe heraus. Um die bestimmen zu können, muss der Baum gefällt werden, oder man braucht weitere Bäume, die im gleichen Zeitraum gewachsen sind. Sonst ist ein solcher dendrochronologischer Abgleich nicht möglich. Problematisch wird es auch, wenn Schädlinge, Pilzbefall oder Insektenfrass das Wachstum stören, denn das verzerrt die Auswertung der Jahresringe.

     Die für mich schönste Eiche die ich kenne, steht in Schelfwerder und ist etwa 20 Meter hoch und hat einen  Stammumfang von neun Metern, der sich jährlich um ca. 2 cm verstärkt. Egal, ob 600 oder 830 Jahre alt: Die Stieleiche steht unter Naturschutz und darf nicht gefällt werden. Eine Wertschätzung, die es auch schon im 18. Jahrhundert gab. In einer Verordnung von Herzog Friedrich heißt es 1768: "Wer [Bäume] muthwillig verletzet oder gar abhauet; soll mit einer schweren Geld-Busse, mit Gefängnis, harter Leibesstrafe oder dem Hals-Eisen bestraft werden."

 

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                                             Rabe Abraxas

 

Literaturverzeichnis


Infobox:

 

Geocaching:

GC7M8ZR

GC7MFPG

 

Adresse:

Die knorrige Eiche

Eichenweg 18

19055 Schwerin-Schelfwerder

 

ÖPNV: Bus 10, Haltestelle Buchenweg

 

Tipp:

Nicht weit von der tollen Eiche entfernt liegt das große Waldgebiet Schelfwerder, in dem man ausgiebig spazieren kann. Im Werderholz besucht doch auch einmal den RuheForst


150 Jahre - Orte der Erinnerung im Garten- und Landschaftsdenkmal


https://www.geocaching.com/geocache/GC441KY_150-jahre-orte-der-erinnerung?guid=f212dfcb-9068-4fad-adf1-4067b55ed4b8

 

 

21. August 2016

 

Die Grabkapelle

"Unbiegsamkeit im Charakter"

 

Ich besuchte diesen Friedhof zum ersten Mal auf eine meiner Entdeckungstouren durch Görries und Schwerin kurz nach meiner Ankunft am 6. März 2014. Ich war sofort hingerissen und verliebte mich in den für mich so schönen und friedlichen Ort.

Zugegeben ein Friedhof ist eher ein Ort der Ruhe und Besinnung als ein Platz für die Suche nach Koordinaten. Doch der „Alte Friedhof“ in Schwerin ist anders, denn als eingetragenes Garten- und Landschaftsdenkmal lädt er geradezu dazu ein ihn auf diesem Wege zu erkunden.

Der Alte Friedhof ist als Landschaftsfriedhof von Theodor Klett ab 1862 angelegt worden. …

 

Der Hofbaumeister und Architekt G. A. Demmler hatte diesen Platz vor dem Feldtor, zwischen dem alten Galgenberg und dem Ostdorfer See gelegen, angelegt.

 

(Alle Zitate stammen aus einer Schriftenreihe des Fördervereins alter Friedhof e.V.)

 

Hofbaumeister Georg Adolph Demmler hat überall in Schwerin seine Spuren hinterlassen: Das Schloss, das Arsenal, das Rathaus und natürlich der Alte Friedhof tragen seine Handschrift. Dort hat er sich kurz nach der Eröffnung 1863 sein eigenes Denkmal geschaffen: eine Grabkapelle für sich und seine Frau.

Als lanjähriges Mitglied der Schweriner Freimaurerloge ließ Demmler seine Kapelle als Freimaurertempel bauen. Die Sandsteinquader sind von oben bis unten mit freimaurischen Sybolen verziert. Der Eingang zur Kapelle ist in Anlehnung an den Tempel Salomons von zwei Knotensäulen eingefasst, und das Portal ist mit einer Glastür versehen, damit der Innenraum nie in völliger Dunkelheit versinkt.

 

Georg Adolph Demmler war ein außergewöhnlicher Baumeister und ein engagierter Politiker mit ausgeprägtem Sinn für Gerechtigkeit. Vielleicht lag Letzteres auch daran, dass er selbst außerehelich geboren wurde, seine Mutter ihn heimlich in Berlin zur Welt brachte und er dort die ersten acht Jahre bei Pflegeeltern aufwuchs. Dann trennten sich Demmlers Vater von seiner Frau, zog mit Georg Adolphs Mutter zusammen und holte ihn zu sich nach Güstrow. Der Vater förderte gezielt seine architektonische Begabung, finanzierte privaten Unterricht und schickte ihn an die Berliner Bau- und Kunstakademie. Das Leben in der Großstadt prägte Georg Adolphs Unabhängigkeitswillen, und er führte ein "vergnügtes Leben", wie er selbst zugab. Seine Pflegeeltern schrieben in einem Brief, dass "im Charakter des Jungen eine gewisse Unbiegsamkeit" läge, die oft dazu führe "gerade das Gegenteil von dem zu tun, was man von ihm verlangte". Das schadete Demmler nicht, solange er unter dem Schutz des Großherzogs Paul Friedrich stand. Doch als dieser 1842 starb, war der Hofbaumeister mit seinen demokratischen Gedanken am Hof nicht mehr erwünscht.

Er zog sich von dort zurück und widmete sich ganz seiner politischen Arbeit.

 

Klett setzte die Ideen Demmlers konsequent um und gestaltete einen wundervollen Landschaftsfriedhof. Wie gezeichnete Höhenlinien passen sich die Wege den natürlichen Geländeformen an. Baumgruppen lockern die Grabfelder auf. Die Hauptwege sind als Alleen angelegt.“
Die Suche nach diesem Geocache war und ist bis jetzt das interessanteste und schönste Erlebnis hier in Schwerin gewesen.
Es lohnt sich also auf historische Entdeckungstour zu gehen.

 

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"Bis bald im Wald" ...

                                              Rabe Abraxas

 

Literaturverzeichnis

 

Weitere Artikel und Hinweise zum Alten Friedhof erscheinen in lockerer Reihenfolge ...


Infobox:

 

Geocaching:

GC441KY

 

Adresse:

Alter Friedhof

Obotritenring 247

19053 Schwerin-Weststadt

 

ÖPNV:Bus 10, 11,

Haltestelle Alter Friehof

 

Öffnungszeiten:

Okt. - März  8:00 - 19:00 Uhr

April - Sep. 7:00 - 21:00 Uhr

 

Tipp:

Nur ein paar "Grabkapellen" entfernt steht Otto Dresslers Kunstaktion "Die Jahrhundert-Spur", der symbolische Guss einer Blutspur über die Kriege der Jahrhunderte, mit dem er gegen Gewalt protestierte.