Fotos:shutterstock.com/Text: Josef H. Goertz
Tipps wie ich das Problem für mich gelöst habe!
"Viel trinken ist wichtig". Der Satz könnte in dieser Form sowohl von meiner Mutter als auch aus einem Medizin-Lehrbuch stammen. Der Inhalt aber ist nicht zu unterschätzen. Viel trinken ist und bleibt wichtig - besonders beim Wandern und ganz besonders dann, wenn die Tour mal nicht nur durch flache Gebiete geht.
Unser Körper besteht zu 60% aus Wasser. Wasser ist unser Lebenselixier. Ohne Nahrung kann der Mensch über längere Zeit auskommen, ohne Wasser aber nur wenige Tage. Genau deswegen ist es umso wichtiger, dass wir regelmäßig Flüssigkeit zu uns nehmen - erst recht dann, wenn wir uns anstrengen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer sein kann, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Vor einiger Zeit hab ich mir daher überlegt, was ich verändern kann, damit ich auch unterwegs auf Tour ausreichend Wasser zu mir nehme.
Es ist mir einmal passiert, dass ich bei sengender Hitze irgendwo im Nirgendwo stand und mich mit meinem Wasservorrat (und dem Wetter) total verschätzt hatte. Das Ergebnis: Die Trinkflasche war leer und keine Auffüllmöglichkeit in Sicht. Ich gebe zu, dass eine gewisse Panik in mir aufstieg. Und da habe ich mir geschworen: Das passiert dir nie wieder! Auch nicht im Winter!
Seither habe ich mich immer mal wieder mit dem Trinken auf Tour beschäftigt und möchte euch in diesem Beitrag erläutern, was ich gegen den Durst tue.
Das richtige Trinksystem
Nach der Erfahrung, bei praller Hitze ohne Wasser dazustehen, habe ich mir als erstes eine Trinkblase gekauft. Trinkblasen sind Kunststoffbeutel, die sich im Rucksack befinden und von denen ein Schlauch nach außen führt. Am Ende des Schlauches befindet sich ein Mundstück, mit dem man bequem und ohne anzuhalten ständig etwas Wasser zu sich nehmen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine größere Hürde darstellt, wenn man zum Trinken erst anhalten und unter Umständen den halben Rucksack auspacken muss, als wenn man bequem und ohne anzuhalten immer mal wieder ein Schlückchen nehmen kann. Trinkblasen gibt es mit verschiedenen Fassungsvermögen und von diversen Herstellern. Eine Auswahl verschiedener Trinkblasen findet ihr weiter unten.
Seit zwei Jahren begleitet mich nun treu eines der günstigeren Modelle, mit dem ich bisher keinerlei Probleme hatte. Lediglich die Reinigung nach dem Gebrauch ist etwas aufwändiger als bei einer einfachen Trinkflasche, da man sie nicht so einfach offen stehen lassen kann. Mit der Zeit habe ich mir jedoch einen einfachen Trick einfallen lassen, wie ich meine Trinkblase nach dem Gebrauch wieder trocken bekomme. Wie ich das mache, lest ihr am Ende der Seite.
Vor dem trocknen aber kommt erst mal der Gebrauch. Meine Trinkblase fasst genau 1 Liter. Egal ob an warmen, kalten Tagen oder wenn die Tour länger wird, nehme ich zusätzlich meine Trinkflasche als Reserve mit, die einen weiteren Liter fasst. Wenn ich absehen kann, dass ich meine Trinkblase unterwegs auffüllen kann, lasse ich die Reserveflasche aber auch mal zuhause.
Wo kann ich unterwegs kostenlos Wasser bekommen?
Auffüllen kann man seine Getränkebehälter beispielweise in Gaststätten/Restaurants, öffentlichen Toiletten (natürlich am Waschbecken) oder aber auf Friedhöfen. Friedhöfe bieten meist Frischwasserhähne, die eigentlich zum Auffüllen von Gießkannen gedacht sind - aber warum nicht auch als Trinkwasser nutzen?!
Fließende Gewässer außerhalb der Reichweite von Landwirtschaft und Bebauung gehen auch, sind in NRW jedoch recht
selten. Direkt aus einer Quelle geht jedoch eigentlich immer, sofern nicht direkt ein Chemiewerk daneben angesiedelt ist.
Ich habe häufig einen kleinen Wasserfilter der Marke Sawyer im Rucksack, mit dem man ich fließende Gewässer noch einmal filtere, bevor ich das Wasser trinke. Dieser Hohlfasermembran-Filter kostet im Schnitt 30 -
40 € und hat eine Filterleistung von mehr als 370.000(!) Litern. Im Grunde kann man sagen, dass der Filter ein Leben lang hält. Man sollte jedoch beachten, dass der Filter, aufgrund der
Porengröße von 0.1 Micron, keine Viren, gelöste Salze oder Schwermetalle aus dem Wasser filtert.
Die Alternative zur Trinkblase ist die
altbekannte Trinkflasche, die ich
als Reserve nutze. Flaschen gibt es in verschiedenen Materialien wie bspw. Glas, Aluminium oder Kunststoff. Zum Wandern werden meist Aluminiumflaschen verwendet, die Kunststoffgefäßen gegenüber
den Vorteil haben, dass sie vollkommen Geschmacksneutral sind.
Im Gegensatz zur Trinkblase vertragen Flaschen auch mal zuckerhaltige Getränke, ohne dass sie gleich verklebt (Stichwort Reinigung) oder den Geschmack annimmt. Da ich unterwegs meistens nur
stilles Mineralwasser trinke, habe ich diese Probleme jedoch nicht. Flaschen aus Aluminium sind extrem Stabil, sind vom Gewicht ausgehend dazu noch sehr leicht. Ein klarer Vorteil gegenüber
Flaschen aus Glas. Aluminiumflaschen sind in verschiedenen Preisklassen überall im Handel erhältlich.
Das aller wichtigste ist aber:
Das was du trinkst, muss dir schmecken!
Denn jeder weiß, dass man nichts gern isst oder trinkt, was nicht schmeckt.
Tipps für`s trinken im Winter
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Nachfüllen nicht vergessen:
Auch im Winter, gilt die einfache Regel: Ist das Glas leer getrunken – direkt wieder auffüllen! Tut ihr euch schwer genug zu trinken? Dann kann es kann helfen, sich feste Regeln und Rituale zu geben. Ein Beispiel dafür wäre, das Zimmer nicht zu verlassen, bevor das Glas nicht leer ist. Wer Wasser trinken mehr als ein Spiel ansieht, dem wird es leichter fallen, den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.
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Suppen:
Mmmh lecker! Den Körper von Innen heraus zu wärmen, bietet sich besonders bei kalten Außentemperaturen an. Suppen bieten uns genau diese Möglichkeit. Sie sind zusätzlich sehr hilfreich, um die empfohlene Tagesmenge an Flüssigkeit, wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen zu erreichen. Die Auswahl ist vielfältig: von klaren Brühsuppen und Cremesuppen oder kräftigen Suppeneintöpfen, gibt es unendlich viele Suppen-Variationen. -
Wohlfühlgetränke:
Früchte- und Kräutertees ohne Zuckerzusatz sind eine beliebte Abwechslung zum morgendlichen Kaffee. Ihr startet frisch in den Tag oder ihr macht es euch Abends auf dem Sofa mit einer Kanne Tee gemütlich. Auch eine gute Alternative sind heißes Wasser mit Ingwer oder eine heiße Zitrone – die große Menge Vitamin C und die wichtigen Mineralien können euch fit und gesund halten. -
Smoothies:
Wenn für das Frühstück wenig Zeit bleibt: frisches Obst (oder Gemüse) in den Standmixer! Smoothies und Fruchtsäfte könnt ihr euch auch schon am Abend davor zubereiten. Sie sind wahre Vitaminbomben, die euer Immunsystem stärken. Dabei helfen sie auch, den Flüssigkeitshaushalt auf Vordermann zu bringen. Viele Obst- und Gemüsesorten sind wahre Wasserspeicher – Salatgurken, Blattspinat, Wassermelonen, Erdbeeren und Orangen enthalten bis zu 90% Wasser! -
Thermoskannen:
An manchen Tagen sind wir oft non-stop unterwegs. Nicht immer bietet sich die Möglichkeit, auf Getränke mit Zimmertemperatur zurückzugreifen. Die Thermoskanne kann euer Retter in der Not sein. So bleibt euer Lieblingstee den ganzen Tag über angenehm warm und wohltuend. Auch Mineralwasser lässt sich super aus der Thermoskanne trinken, dann bleibt es auch an einem langen Tag in der Kälte angenehm zu trinken. Dafür solltet ihr natürlich stilles Mineralwasser verwenden – sonst könnte euch das Wasser übersprudeln.
Du bist was du trinkst – auch bei schlechtem Wetter
Wasser trinken im Winter ist eine Grundregel – daran ändert auch das
Schmuddelwetter nichts. Wer genügend trinkt, hält die Nasenschleimhäute feucht, der Stoffwechsel wird angekurbelt und alle Organe arbeiten effizient. Mit ausreichend Flüssigkeit kann der Körper
Viren den Kampf ansagen – so bleibt ihr fit und verzichtet hoffentlich auf die nächste Erkältung. Euer Immunsystem, der Körper und die Haut werden es euch danken.
Im eigenen Tempo deinen Weg gehen …
„Bis bald im Wald“
Rabe Abraxas
Habt ihr noch mehr Tipps, wie ihr beim Geocaching & Wandern im Winter ausreichend trinkt oder wisst ihr, wo
man seinen Wasservorrat sonst noch auffüllen kann? Schreibt es mir doch in den Kommentaren.
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