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Mecklenburg Vorpommern entdecken ... Tour II

Bild/Text: Josef H. Goertz


 

Geocaching  &  Wandern im Müritz Nationalpark

 

     Der Müritz Nationalpark ist vor allem bekannt für seine wunderbaren Radtour-Möglichkeiten. Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwegs seid, können eure Fährräder für Teilstrecken auch in allen öffentlichen Bussen in einem speziellen Anhänger sicher mitgenommen werden. Kein Wunder, denn die Umgebung ist äußerst flach und stellt Fahrradfahrern allenfalls ein paar Hügel in den Weg.

Weniger bekannt ist, dass es sich hier auch hervorragend geocachen & wandern lässt.

Der Nationalpark selbst teilt sich in zwei räumlich getrennte Gebiete.

Das größere der beiden erstreckt sich am Ostufer der Müritz und weist 260 km2 Fläche auf.

Im Folgenden stelle ich euch meine 2 Tour, von insgesamt drei meiner schönsten Geocaching & Wanderabenteuer während meiner Reha, nach meiner Lebertransplantation, im Oktober - November 2019 vor.

Tour 2

Am Müritz Ufer (ca. 18 km)

 

     Südlich von Waren *GC59X72* befindet sich der nördliche Eingang vom anderen Teil des Müritz Nationalparks, der direkt an der Müritz liegt.

Ich möchte heute den Weg am Müritz Ufer mit ein paar kleineren, tief im Wald liegenden Seen auf einer Rundstrecke mit euch erkunden.

Vom Parkplatz des Nationalparks laufe ich erstmal ein kleines Stück zurück zum Ufer der Müritz, das hier noch von Wochenendhäusern umgeben wird. Mit 117 km2 ist er der größte Binnensee in Norddeutschland, und wenn man nur die Seen einrechnet, die zur Gänze auf deutschem Grund liegen, ist er sogar der größte See Deutschlands. Der Bodensee ist zwar größer, teilt sich aber auf drei Länder auf. 

     Die Müritz *GC1RPQM*, auch das kleine Meer genannt (wie der Name aus dem Slawischen übersetz heißt), zeigt sich zunächst in Form eines schmalen Ausläufers als Binnenmüritz und bietet einen schönen Blick auf die alte Stadt Waren *GC8JQTE* am gegenüberliegenden Ufer. Der Hauptort an der Müritz, der hier 1260 an einer Handelsstraße nach Wismar gegründet wurde, hat ein wunderschönes Stadtcentrum!

     Die Marienkirche *GC59X7V* überragt das Stadtbild, wie es sich für einen Sakralbau gehört. Aber auch der Blick in das Hafenrund mit seinen offen gestalteten Ruheflächen, Yachten, Motorbooten und Ausflugsschiffen, die auf dem Wasser hin und her schwoien, hat Flair mit vielen tollen Cachs, die ich hier leider nicht alle auflisten kann und möchte, und man sollte sich das vor oder im Anschluss an die Wanderung nicht entgehen lassen. *GC2ERT8*

Ungeteiltes Wanderglück am Seeufer

 

     Weiter geht es  am Müritzufer, das auf der Ostseite, wo ich gerade unterwegs bin, besonders flach ausläuft und von endlosen Schilfwäldern gesäumt wird. Leider bedeutet dies auch, dass ich beim Wandern den See oft gar nicht sehen kann. Zum Glück gibt es einige Stichwege samt Aussichtsplattform, die uns Wanderer doch noch einen Eindruck von der Größe des Sees verschaffen lässt.

     Nach einem ausgiebigen Blick über die blaue Weite verlasse ich die Müritz und wandere nun zu den Wienpietschseen. *GC4VPEW* Am südlicheren des Seenpaars komme ich auf einen Holzsteg, der einen tollen Einblick in den Lebensraum am Moorrand bietet. Es haben sich See und Teichrosenfelder ausgebreitet. Libellen schweben über die Wasseroberfläche. Eine Haubentaucher-Mutter füttert gerade ihr Küken mit dem lustigen, gestreiften Gesicht durch Übergabe eines gerade ertauchten, winzigen Fisches. Ein Paradies der Ruhe, das ich zum Glück mit keinem anderen Wanderer teilen muss.

Erfrischung im klaren, kalten See

 

     Nach einer erholsamen Rast verlasse ich den Wald an der Pension "Fledermaus", die auf einem kleinen Sandhügel über offenen Wiesen Ausschau hält nach vorbeikommenden Gästen. Ich wandere immer am Waldrand entlang in Richtung Osten. Der Weg wird so holprig, dass mir nun auch keine Radfahrer mehr begegnen. Auf den Wiesen liegen noch vereinzelt geerntete Heuballen. Ich kann es nicht lassen, einen dieser runden Futterspender zu erklimmen, um mich eine Weile in der Sonn zu legen, die mittlerweile ordentlich vom Himmel wärmt.

     Auf dem Pfad selbst sammeln sich alle paar Meter Gruppen von Zitronenfaltern oder Bläulingen. Da wird wohl irgendetwas "Organisches" auf dem Weg sein, das sie anzieht. Alte Buchen, Eichen und Kiefern ragen über den Weg und ziehen mich wenig später ganz hinein in den Wald. Erst am Warnker See wird der Blick wieder frei und ich statte der Beobachtungshütte einen Besuch ab, die einen um - fassenden Ausblick auf die grünen Ufer des Gewässers ermöglicht.

     Von hier marschiere ich gleich hinüber zum Feisnecksee, der doppelt so groß ist und in dessen Mitte eine Waldinsel schwimmt. Nachdem ich ein Stück dem Seeufer gefolgt bin, entdecke ich ich einen einsamen Badeplatz. Ein kleiner Strand, umgeben von Schilffeldern. Das Wasser ist trotz Oktober, aufgrund des guten Wetter zur Zeit noch relativ warm, zumindest bis in ein Meter Tiefe. Strecke ich meine Füße gen Boden, bemerke ich eine deutlich kältere Schicht. Genau richtig um meine müden Füße im glasklaren Wasser etwas zu erfrischen, wo gerade eine kleine Gruppe von Barschen über den Boden huscht.

     Wieder auf dem Weg, nähere ich mich nun schnell Waren. Weitere Badeplätze reihen sich jetzt wie eine Perlenkette am Ufer auf. Allerdings erhöht sich auch die Zahl der Wanderer, Radfahrer und Badegäste, so bin ich froh, mich schon vorab erfrischt zu haben. Sandige Hügel begleiten das Seeufer. Eine gute Gelegenheit, mir die Landschaft einmal aus einer anderen Perspektive anzusehen. Der offene Kiefernbestand, der die Sandhügel bedeckt, scheint vor Hitze geradezu zu knistern. Der Überblick von hier oben ist durchaus lohnend. 

     Nun ist es nicht mehr weit bis zur Stadt. Um den Nachmittag zu vollenden, statte ich dem verwunschenen im Wald liegenden Wasserturm am Nesselberg *GC8NZRQ* einen Besuch ab, den man auch für den Turm eines Märchenschlosses verkaufen könnte, und hole mir dann anschließend am Hafen *GC7HTZW* in einer Verkaufsbude, die auf einem Schiff betrieben wird, ein kühles Eis, um mich für die Wanderung zu belohnen. Nach einer längeren Rast, besuche ich noch zum Abschluss des tollen Tages das Natur- Erlebnis-Zentrum "Müritzeum"!

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

 

"Bis bald im Wald"

                               Rabe Abraxas


Tour 3

Zum schönsten Ausblick (ca. 30 km)

 

Erscheinungstermin 14.06.21


Erzählt mir doch hier von euren eigenen schönen Geocaching & Wander-Abenteuer ...

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