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Nachhaltigkeit beim Geocaching & Wandern

Bild/Text: Josef H. Goertz


     Nachdem der Winter sein weißes Gewand abgelegt hat, mit dem er Wald und Flur bedeckt, jetzt jedoch seine Arbeit an den Frühling übergeben hat, welcher die Bäume und Wiesen in ein neues grünes Kleid kleidet, wird gerade mir als Geocacher und Naturliebhaber bewusst, wie verletzlich doch unsere Natur auf die Verschmutzung durch uns Menschen reagiert!

 

Alle Lebewesen auf der Erde teilen sich diesen unseren Planeten. Es gibt keinen Planeten B und auch keine Möglichkeit dem zu entfliehen was wir auf diesem Planeten zulassen, dass was auf der Erde durch unser Handeln geschieht. Jeder von uns hinterlässt einen Fußabdruck auf diesem blauen Planeten und jeder von uns trägt die volle Verantwortung für seine Fußabdrücke. Denn unsere Fußabdrücke wirken sich nicht nur auf unser Leben aus, sondern haben auch globale Auswirkungen. Diesen Umstand sollten gerade wir Geocacher uns immer wieder Bewusst werden! In diesem Artikel möchte ich ein paar Punkte ansprechen, wie wir die Auswirkungen unseres Hobbys „Geocaching & Wandern“ auf unsere Umwelt und die Natur so gering wie möglich halten können.

Leave no Trace

 

     Der erste und wohl auch wichtigste Punkt in dieser Liste heißt: „Leave no Trace“, hinterlasse keine Spur. Dabei ist es egal, ob wir in der Natur wandern, Geocachen, mit dem Rad fahren, oder einfach nur einen Spaziergang machen. Sobald wir durch die Haustür das Haus verlassen, sollten wir auf unser Verhalten achten. Das fängt bei ganz offensichtlichen Dingen an und kann ganz einfach weiter gedacht werden:

  • Keinen Müll hinterlassen.

  • Auf den markierten Wegen bleiben (besonders in stark frequentierten Regionen).

  • Beim Campen nicht die Vegetation zerstören und bewusst Plätze mit kleinem Impact-Potenzial auswählen. Insbesondere dort, wo sich die Natur nicht so schnell selbst heilt.

  • Das große Geschäft nach Möglichkeit verbuddeln und das Klopapier mitnehmen oder besser erst gar kein Klopapier verwenden.

  • Keine wilden Tiere füttern.

  • Jeden Platz so verlassen, als sei man nie dort gewesen.

Was passiert, wenn man sich nicht an diese Regeln hält, sieht man ganz besonders gut an stark touristisch penetrierten Gebieten, wie die Edertalsperre in der es ein großes Müllproblem gibt. Dort zieht man nun Konsequenzen und bestraft Müllsünder mit hohen Bußgelder. Aber man muss gar nicht bis zur Edertalsperre fahren, um diese Auswirkungen zu entdecken. Ich brauche nur in das kleine Wäldchen hinter unserem Haus zu gehen -„Wassertretbecken“-, um zu erkennen, dass wir Menschen ein Problem damit haben unseren Müll vernünftig zu entsorgen. Dass dieser Müll immer stärkere Auswirkungen auf die Tierwelt hat und schließlich auch in unserem Essen wiederzufinden ist, wird glücklicherweise in Zahllosen schockierenden Videos thematisiert. Daher halte ich alle meine Leser an, sich zumindest an die von mir oben genannten Punkte zu halten diese vielleicht jedes mal als Mantra aufzusagen, wenn man zur Tür hinaus geht.

Unser Konsumverhalten

 

     Auch unser Konsumverhalten hat Auswirkungen auf die Umwelt. Als Geocaching & Wanderblogger, der ständig neues Material vorstellen will, bin ich immer wieder in der Zwickmühle zwischen dem Wunsch etwas neues vorzustellen und der Tatsache, dass das alte ja auch noch funktioniert. Hier sind trotzdem ein paar Tipps, die jeder von uns beherzigen sollte:

Reparieren statt kaufen

 

     Wie oft ertappen wir uns dabei einen kaputten Gegenstand einfach gegen etwas neues zu ersetzen, obwohl dieser noch reparabel wäre. Ein beliebtes Beispiel dafür ist die Kleidung. Einmal, während der Suche nach einem Cache an einem rostigen Nagel hängen geblieben und schon hat man ein Loch in der tollen „Jack Wolfskin Jacke“. Mit einer Nadel und einem Faden lässt sich dieses Problem in der Regel ganz schnell beheben. Oft hält uns nur der Stolz davon ab, mit einer geflickten Jacke durch die Stadt oder auf ein Event zu gehen. Aber mal ganz ehrlich: Gerade für den gestandenen Geocacher und Naturliebhaber macht eine Jacke mit Geschichte doch viel mehr her, als ein nagelneues, glänzendes Stück aus dem Regal des nächsten Ausrüsters.

Sharing: Ausrüstung teilen

 

     Viele unserer Ausrüstungsstücke benutzen wir nur wenige Tage im Jahr. Gerade bei Dingen die eigentlich recht robust sind oder kaum verschlissen werden, bietet es sich an diese mit anderen zu teilen. Dies kann entweder kostenlos geschehen (Beispielsweise an gute Freunde) oder über diverse Plattformen organisiert werden, wo man sich Sachen gegen eine Leihgebühr ausleihen kann. Auch diverse Vereine, wie der DAV, bieten oft Leihmöglichkeiten an. Dies lohnt sich vor allem bei teuren Dingen, wie einem LVS, das man evtl. nur ein mal in ein paar Jahren verwendet.

Naturprodukte kaufen

     Gerade in der Outdoor-Industrie wird sehr gerne Kunststoff verwendet. Manchmal macht es einfach Sinn und es gibt wenig alternativen. Aber oft lohnt sich ein Blick über den Tellerrand und man erkennt sehr schnell, dass es auch Alternativen gibt. Ein gutes Beispiel ist die Regenjacke. Gore-Tex dominiert hier mit seinen Plastikbombern den Markt. Ich habe leider selbst noch ein bis zwei solcher Jacken im Schrank. Aber diese Jacken werden weder aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt, noch sind sie Biologisch abbaubar und nur schwer zu recyclen. Einen krassen Kontrast bilden da schon wieder Jacken aus Baumwolle oder anderen Naturfasern. Ich habe bei meinen Recherchen im Netz eine kleine Firma gefunden die genau solche Jacken herstellt! Die Firma Nordwärts stellt zwei Modelle her, einmal Modell „Lenne“ sowie Modell „Frede“! Versucht es doch einmal und testet eine solche in eurem Alltag.

Recyclebare Sachen kaufen

 

     Nicht immer kann man auf reine Naturprodukte zurückgreifen. In diesem Fall sollte man zumindest darauf achten, dass sich die Produkte recyclen lassen. Mittlerweile gibt es viele gute Ansätze von Sympatex, Vaude und anderen deutschen, sowie internationalen Marken den Fokus auf solche Produkte zu legen. Solche Kleidung lässt sich auch auf diversen Verkaufsplattformen günstig erwerben.

Upcycling

 

     Ein weiterer Punkt ist das Upcycling. Hierbei macht man aus alten Gegenständen etwas völlig Neues und verleiht diesen damit ein neues, bedeutsames Leben. Das beste Beispiel ist der klassische Dosenkocher, der schon seit unzähligen Jahren in der Ultraleicht Szene zur Grundausstattung gehört, da er nicht nur sehr leicht, sondern auch günstig ist und Spaß in der Herstellung bedeutet.

Gebraucht kaufen und verkaufen

 

      Der Second-Hand Markt für gebrauchte Ausrüstung und Kleidung ist ein wichtiger Punkt. Viele von uns probieren hier und da mal etwas neues aus, was dann doch nicht den gewünschten Effekt erzielt oder so gut funktioniert, dass ein altgedientes Stück für immer aus der Packliste fliegt. In diesem Fall sollt man nicht den Mülleimer, sondern den Gebrauchtmarkt anvisieren. Laut meiner Erfahrung findet sich fast immer ein dankbarer Abnehmer für gebrauchte oder sogar defekte Ausrüstungsstücke und Outdoor-Bekleidung auf diversen Verkaufsplattformen wie ebay .

Die Anreise

 

     Ein großer Teil unseres Fußabdrucks wird auch darüber bestimmt, wie wir zu unserem Geocaching & Wander Abenteuer anreisen. Es macht einen großen Unterschied, ob wir mit dem Cachemobil, der Bahn oder gar mit dem Rad anreisen. Je nach Destination ergibt es einen Unterschied, welches Mittel man wählt, aber man sollte dies mit bedacht tun. Hier entsteht oft ein großer Einschnitt in den Komfort und mir fällt es selbst schwer eine leichtere Autofahrt durch eine mehrstündige Bahnreise zu ersetzen. Hier muss man einfach die Reise als Teil des Abenteuers sehen und nicht als lästigen Transfer. Für mich einer der schwierigsten Punkte auf der Liste. Mich würde in den Kommentaren mal interessieren, wie Du dazu stehst.

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen …

Bis bald im Wald“

                                   Rabe Abraxas

 

 


Hier hast du die Gelegenheit deine Erfahrungen beim Umgang mit Nachhaltigkeit beim Geocaching & Wandern mitzuteilen!


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