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Wie entsteht Muskelkater?

Text: Josef H. Goertz

Bilder:   www.shutterstock


Du bewegst dich, gehst zum Geocaching, Wandern, oder treibst Sport, tust also etwas für deine Gesundheit und prompt wirst du abgestraft - mit Muskelkater! Wie kommt es dazu? Jahrelang habe ich geglaubt, das Phänomen habe mit der Übersäuerung meiner Muskeln zu tun: Durch übermäßige, ungewohnte Anstrengung entstehe zu viel Milchsäure im Muskel, diese könne nicht so rasch abgebaut werden und führe zu dem bekannten Phänomen: Muskelkater.

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Doch in den vergangenen Jahren lieferte uns die Wissenschaft eine ganz andere Erklärung: Muskeln entfalten ihre Kraft dadurch, dass sie sich zusammenziehen. Die Muskelkraft ergibt sich aus der Summe unzähliger mikroskopischer Kontraktionen.

Die kleinste Einheit im Muskel sind die Sarkomere. Aus ihnen sind die einzelnen Muskelfasern aufgebaut. Die Sarkomere gleichen einem Federsystem aus zwei Teilen: Die sogenannten Myosinmoleküle greifen wie kleine Widerhaken in die Aktinfäden und ziehen sie aufeinander zu. Dadurch schieben sich die Myosin- und Aktin-Proteine ineinander wie Teile einer Teleskopantenne. 

Das einzelne Sarkomer verkürzt sich dabei nur um weniger als ein Tausendstel Millimeter. Obwohl diese Längenänderung minimal ist, summieren sich die Kontraktionen der Abertausenden Sarkomere, aus denen jede einzelne Muskelfaser besteht. In der Summe macht sich das bemerkbar, der Muskel zieht sich zusammen und so können wir unsere Beine bewegen oder ein Gewicht heben.

Beim Muskelkater hat man nun etwas Interessantes beobachtet. Unter extremer Vergrößerung erkennt man Risse in den kleinsten Muskeleinheiten: Die Sarkomere wurden beschädigt. Muskelkater ist demnach nichts anderes als eine Mikroverletzung im Muskel. Die Schäden, so vermutendie Wissenschaftler, entstehen, weil diese kleinsten Einheiten stärker gedehnt werden, als der Trainingszustand des Muskels es zulässt. Die Muskelfasern werden überdehnt und dabei beschädigt. Und das tut uns dann anschließend natürlich weh!

Kann man Muskelkater verhindern, zum Beispiel durch Dehnungsübungen vor der Wanderung,  oder dem Sport? Alle Recherchen bei Tante Google sagen zumeist nein. Man kannst ihn nicht verhindern. Und danach? Wegtrainieren oder "Drübertrainieren"? Ganz, ganz schlecht, denn dann heilen die kleinen Verletzungen noch langsamer. Massage im Nachhinein? Macht´s auch schlimmer.

Es ist einfach nur frustrierend, doch Muskelkater musst du eben aushalten. Einen Trost gibt es jedoch für dich: Am Ende entstehen mehr Fasern und du wirst kräftiger! Wie heißt es doch so schön in den Sportstudios: "no pain, no gain" - Kein Schmerz, kein Gewinn!

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald"

                                             Rabe Abraxas

 

Literaturverzeichnis


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