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Warum funkeln Sterne ?

Bilder wikipedia/Text: Josef H. Goertz


Der Sternenhimmel ist unsere große Leidenschaft. Er hat uns schon immer angezogen. In manchen Sommernächten fahren wir spontan in die Natur und legen uns auf den noch warmen Boden einer Wiese und blicken in das Dunkel der Nacht. Der Blick ist frei, keine Bäume oder Sträucher, keine störende Straßenlampe. Unser gesamtes Gesichtsfeld ist erfüllt vom magischen Glitzern aus der Ferne. In diesem Moment schien ich mit Kolibri57 durch den Weltraum zu schweben und die Erde, auf der wir liegen, wurde zu unserem Teppich. Wir schwebten als ein Teil unter vielen anderen in einem Weltraum, der kein Oben und Unten kennt. Je länger wir regungslos nach oben blickten, umso mehr Sterne tauchten auf. Ihr Licht ist unterschiedlich. Manche funkeln rötlich, andere scheinen in bläulichen Dunst gehüllt. Der Anblick der Milchstraße mit ihren mit unzähligen Sternen macht und klar, dass wir, mit unseren Freuden und Sorgen, lediglich ein Staubkorn in einer unfassbaren Unendlichkeit sind. Das Licht mancher Sterne trat seine Reise vor vielen Millionen Jahren an, als unsere Erde noch völlig menschenleer war. Moderen Teleskope erfassen sogar das Licht von fernen Sonnen, die längst verschwunden sind ...

Wer bei klarem Wetter in den Nachthimmel schaut, sieht viele, viele helle Punkte. Manche funkeln - andere nicht. Wie kommt es dazu?

Die meisten Punkte sind Sterne, die sehr weit weg sind. Der uns nächste Stern ist unsere Sonne, ein hell leuchtender Feuerball. Auch die anderen Sterne würden aus der Nähe betrachtet so aussehen, doch je weiter entfernt ein Objekt von uns ist, desto kleiner erscheint es uns. Unsere Sonne würde daher aus großer Entfernung genauso aussehen wie die vielen anderen Sterne. Bei den gewaltigen Distanzen im Universum erreicht uns nur noch das Licht. Ihre Form reduziert sich auf einen hellen Punkt. Viele Sterne sind so weit von uns entfernt, dass sie selbst beim Blick durch ein Teleskop immer noch bloß als heller Punkt erscheinen.

Das Funkeln entsteht, weil das Sternenlicht zunächst unsere Erdatmosphäre passieren muss, bevor es auf unser Auge trifft. In den unruhigen Luftschichten werden die Lichtstrahlen leicht abgelenkt. Der anfängliche Lichtpunkt tanzt also hin und her, und seine Helligkeit schwankt. Der Stern funkelt. Sterne am Horizont funkeln stärker als Sterne direkt über uns, denn ihr schräg einfallendes Licht legt einen längeren Weg durch die unruhige Atmosphäre zurück. Für die Astronauten hingegen gibt es kein Funkel, sondern nur leuchtende Punkte im Weltraum, weil sie außerhalb der Erdatmosphäre um die Erde kreisen.

Unsere Planeten wie Mars, Saturn oder Venus sind jedoch nicht so weit weg wie die Sterne. Daher erscheinen sie uns nicht punktförmig, sondern als kleine Scheiben. Planeten leuchten nicht von selbst, sondern werden durch die Sonne angestrahlt.. Auch ihr Schein wird durch die Erdatmosphäre gestört, doch aufgrund ihrer Ausdehnung sind die Helligkeitsschwankungen geringer. Daher funkeln Planeten kaum. Am Nachthimmel lässt sich also leicht zwischen Sternen und Planeten unterscheiden: Sterne funkeln, Planeten nicht.

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald" ...

                                   Kolibri57 & Rabe Abraxas

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