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Das Teehaus

Foto: Schweriner Volkszeitung

Text: Josef H. Goertz 


Ein Ort der Verschwörung ...

 

"Wir haben diese Tat auf uns genommen, um Deutschland vor namenlosem Elend zu bewahren. Ich weiß, dass ich dafür gehängt werde, bereue es aber nicht." Das sagte Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg während des Schauprozesses vor dem Volksgerichtshof, bei dem es um das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 ging. Und dieser Satz prangt auf einem Relief an dem Teehaus in Klein Trebbow, in dem sich die Grafen Schulenburg und Stauffenberg zur Planung ihrer Verschwörung trafen.

Den kleinen Pavillon am Trebbower See hatten die Grafen mit Bedacht ausgewählt. Schulenburg, zunächst leidenschaftlicher Nazi, war seit 1938 im Widerstand aktiv und in Berlin nicht mehr sicher, sodass er mit Frau und Kindern zu seiner Schwester Tisa, der Schlossherrin von Klein Trebbow, aufs Land zog. Ein Treffen mit Freunden zu den Osterfeiertagen fernab von Berlin schien unverdächtig. 

Während im Herrenhaus 1944 bereits Flüchtlinge lebten und einige Angestellte noch linientreue Hitler-Anhänger waren, zogen sich die Grafen ins Teehaus zurück. Bei Wanderungen durch den Wald suchten sie angeblich Erholung in der Einsamkeit. Tatsächlich aber besprachen sie die Umsturzpläne. Da Schulenburg gute Kontakte zu Sozialdemokraten, Gewerkschaftlern und Widerständlern hatte, spielte er eine wichtige Rolle bei den Vorbereitungen, und Stauffenberg sollte das Attentat ausführen.

Bei den Gesprächen im Teehaus ging es aber nicht nur um die Wahl des Attentäters, der Zugang zu Hitler hatte. Vor allem ging es um die Zeit danach. Es wurden geheime Pläne geschmiedet für eine zukünftige Spitze von Staat und Militär, wie sich aus Aussagen von Zeitzeugen rekonstruieren ließ. Was genau besprochen wurde, lässt sich allerdings nicht mehr klären, denn die Beteiligten wurden nach dem missglückten Attentat hingerichtet. Und Gesprächsprotokolle gab es nicht - Konspiration hieß das Gebot der Stunde.

Infobox:

 

Adresse:

Teehaus

Herrenhaus Trebbow am Trebbower See

19069 Klein Trebbow

 

Anfahrt:

Mit dem PKW von Schwerin kommend auf der L 104/L 106 in Richtung Wismar fahren und dann links nach Klein Trebbow abbiegen, Parkmöglichkeiten in der Dorfmitte.

 

Tipp:

Rund um das Teehaus kann man in einem Park spazieren gehen, der bereits im 18. Jahrhundert mit heimischen und exotischen Pflanzen angelegt wurde.

 

Im eigenen Tempo deinen Weg gehen ...

"Bis bald im Wald" ...

                                             Rabe Abraxas

 

Literaturverzeichnis


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